Schweizaustausch in Neuchâtel

Während der Schulzeit einfach eine Woche lang eine fremde Stadt und neue Leute kennen lernen? Diese Möglichkeit hat sich einigen Schülerinnen und Schülern aus dem 9. und 10. Jahrgangs dank des Schüleraustausches mit Neuchâtel geboten. Wir sind Mia und Clara aus der 10b und durften im Juni in die Schweiz reisen, wo wir viele herzliche Menschen kennengelernt haben.

Am Freitag ging es schon um 6 Uhr los nach Hamburg. In Hamburg angekommen hatten wir erstmal etwas Wartezeit, bis es in den ICE ging. Viele von uns nutzten die Zeit zum Frühstücken. Etwas müde ging es in den ICE nach Basel. Wir spielten Kartenspiele oder holten noch mal Schlaf nach. Kurz vor dem Ziel durften wir mit einer 40-minütigen Panne auch die Deutsche Bahn kennenlernen. Nach etwa neun Stunden erreichten wir endlich Basel. Etwas später als erwartet ging es in den Zug nach Neuchâtel. Die Aufregung stieg und langsam hörten wir immer mehr Französisch um uns herum. Schließlich erreichten wir endlich Neuchâtel, wo uns unsere Austauschschüler erwarteten. Als sich dann alle gefunden hatten, ging es nach Hause in die Familien. Das erste Wochenende verbrachten wir individuell in den Familien. Jeder machte etwas anderes, viele schauten sich aber die Stadt Neuchâtel an oder gingen in Museen.

Am Montag sahen wir uns in der Schule alle wieder. In der ersten Stunde bekamen wir eine Schulführung, die sehr interessant war. Uns fiel auf, dass die Schule in der Schweiz doch anders aussah als die in Deutschland. Besonders hat uns die Cafeteria mit allgemein verfügbaren Mikrowellen gefallen. In den nächsten Stunden gingen wir mit in den Unterricht der Austauschschüler. Manche von uns sind auch in den Deutsch- oder Französischunterricht gegangen, was sehr interessant zu sehen war. Spannend fanden wir auch, dass das Notensystem in der Schweiz umgedreht ist. So ist 6 die beste Note und 1 die schlechteste. Wir gingen nach dem Vormittag mit unseren Austauschschülern zum Mittagessen. Unsere Austauschschüler mussten danach wieder in den Unterricht, wir gingen aber in ein Museum, welches besondere Automaten ausstellt. Es waren Personen, die verschiedene Dinge machen konnten. Diese waren schon 300 Jahre alt. Es war sehr beeindruckend, weil die Automaten zum Beispiel eigenständig verschiedene Bilder zeichnen konnte. Danach hatten wir in zwei Gruppen eine Stadtführung durch Neuchâtel. Ein Teil von uns erhielt diese Führung auf Französisch, ein anderer auf Deutsch. Damit lernten wir noch mal die Stadt kennen. Neuchâtel ist eine sehr schöne und alte Stadt, allerdings war es sehr ungewohnt für uns, immer Berge hochzulaufen. 

Am Dienstag ging es für alle Schülerinnen und Schüler nach Biel/Bienne, in die einzige offiziell zweisprachige Stadt der Schweiz. In der Stadt konnte man an vielen Schildern die Zweisprachigkeit erkennen. In einem Vortrag haben wir unter anderem erfahren, dass die Schweiz nicht nur durch die Sprachen, sondern auch durch kulturelle Unterschiede und Denkweisen gespalten wird und dass sich auch um Austausch im eigenen Land bemüht wird. Am Mittwoch besichtigten wir deutschen Schülerinnen und Schüler das Museum Charlie Chaplin in Vevey, was sehr spannend war und außerdem vor einer wunderschönen Kulisse liegt. Anschließend erkundeten wir die malerische Stadt Montreux, in der zum Beispiel Freddy Mercury lebte. Der Ausblick reichte über den Genfer See in das Wallis hinein bis zum Mont-Blanc-Massiv in Frankreich. Zurück in Neuchâtel wurde abends gegrillt und im See gebadet. Es war sehr kalt, aber die Erfahrung wert.

 

Donnerstag war auch schon der letzte Tag vor Ort: Nach einem Besuch des Dürenmatt-Museums, den zumindest wir schon dank seines originellen Werkes „Die Physiker" aus dem Deutschunterricht kannten, ging es für uns auf Wanderschaft. Beginnen tat diese bequem mit einer Bergbahnfahrt, entwickelte sich jedoch weiter zu einem Marsch über Stock und Stein. Die Mühen zahlten sich am Ende durch einen wunderschönen Ausblick aus. In der Glut eines Feuers wurden für uns traditionelle Schweizer Würste vorbereitet. Dazu gab es Brot, Sandwiches und anschließend sogar traditionellen Kuchen. Nach dem Abstieg ließ jeder die Reise anders ausklingen, zum Beispiel mit einem letzten Treffen in der Stadt oder einem leckeren Essen.

Freitag ging es für uns wieder zurück mit einer anstrengenden Bahnfahrt. Der Abschied fiel schwer, wurde aber erleichtert durch das Wissen, dass die Schweizerinnen und Schweizer uns bald in Uetersen besuchen werden.

Clara v.d. H. und Mia S. (10b)