WPK-Herbst-Wassercamp 2024

Dreistachliger Stichling trifft auf Arbeiterlieder der DDR

Der WPK 9 Forschen und Entdecken fuhr nach nur vier Wochen Unterricht in den Wildpark Eekholt, um dort gemeinsam ganz praktisch zu lernen, wie man ein Gewässer wissenschaftlich untersucht. Unterstützt wurden wir dabei von Schüler*innen, die bereits mehrfach diese Untersuchungen durchgeführt haben und uns somit anleiten konnten. Die WPK-Lehrerinnen versprachen ein einmaliges Erlebnis an den drei Tagen vor dem langen Wochenende Anfang Oktober.

Voller Vorfreude angekommen im Wassercamp, machten wir erst einmal eine Führung durch den sonnigen Wildpark zum Thema „Hirschbrunft“. Hierbei wurden Freiwillige zu Platzhirsch-Imitatoren, um das Revierverhalten der Tiere zu veranschaulichen. Die Teamer Levi und John waren besonders begabt im lauten Röhren. Nach dem Einzug in die gerade erst gesäuberten Hütten gönnten wir uns eine riesige Portion leckerer Nudeln mit Bolognese. Dies war die perfekte Stärkung für die darauffolgende praktische Arbeit in den zuvor gefundenen Gruppen.

Die Teamer führten in Kleingruppen die Methoden jeweils ein, die Wathosen samt Schwimmwesten wurden verteilt und regelmäßig getauscht und es ging hinein in den Fluss. Hier wurde nach Herzenslust (und genauen Regeln) gemessen, gestochert, gerechnet, gekeschert und notiert, was herausgefunden wurde. Diese Messdaten geben Auskunft über den Zustand des Gewässers, die sogenannte „Gewässergüteklasse“. Neben physikalischen Werten (z.B. Fließgeschwindigkeit) werden noch chemische Werte erhoben und die Tiere im Gewässer genau bestimmt. Zu unserer Überraschung gab es tatsächlich kleine Fische in der Osterau, dazu gehört der Dreistachlige Stichling, aber auch das Flussneunauge. Wir konnten überall Bachflohkrebse entdecken und lernten noch so einige andere Tiere kennen: Steinfliegen-, Prachtlibellen- sowie flache Eintagsfliegenlarven, Ruderwanzen und Schlammröhrenwurm. Wer hätte gedacht, dass es das alles im Fluss gibt? Am Nachmittag und Abend wurden die Ergebnisse des Tages ausgewertet und den anderen Messgruppen vorgestellt. Da die Gruppen sehr ähnliche Werte hatten, war das eher etwas langweilig. Danach begann der gemütliche Teil mit Lagerfeuer, Grillen, Werwolf-Spiel usw. Das Grillen war durch den starken Regen eine besondere Herausforderung für die Grillmeister, aber es hat, weil alle mitgedacht und beim Vorabwasch mitgemacht haben, alles hervorragend funktioniert. Abends nach dem Essen durften wir noch ein bisschen chillen und als es dann irgendwann mal leise wurde, konnte man auch schlafen.

Morgens um sieben Uhr sind wir dann aus dem Bett gekrochen und nach einer kleinen Stärkung machten wir uns auf den Weg, die Osterau zu renaturieren. Da hieß es für uns ins Wasser klettern, um Kies mit Spaten und Eimern an den Rändern des Flusses zu verteilen. Warum? Das verbessert den Lebensraum für die Tierchen, die im Fluss leben. 

Am dritten Tag durften wir nach dem Frühstück endlich mal alleine, ganz ohne Aufgabe, durch den Wildpark traben und uns die Fütterungen und kleinen süßen Tierchen in Ruhe anschauen. Um 12:30 Uhr ging es dann wieder nach Hause und nach einer dreiviertelstündigen Fahrt konnten wir ins lange Wochenende reinstarten, uns erholen und ordentlich ausschlafen. Ach ja, und die Arbeiterlieder der DDR? Frau Odya war und ist immer ein Quell ganz besonderen Liedguts, welches mit Inbrunst vorgetragen wird und tatsächlichen einen kleinen Fanclub am Lagerfeuer fand. Anstrengend war’s, aber auch schön! Hoffentlich geht‘s nächstes Jahr wieder los.

Edward Schmidt, Erik Hoßmar (WPK 9), überarbeitet von K. Hornhardt