Wer hätte gedacht, dass das norddeutsche Wetter mal besser ist als im Zentrum von Spanien! Aber als wir dreizehn SchülerInnen des E-Jahrgangs Anfang Mai in Begleitung von Herrn Grimm unsere Partnerschule, das Liceo Europeo in Madrid, besuchten, traf dies zu. Die Vorfreude war dennoch groß, denn unsere sympathischen spanischen AustauschpartnerInnen mit ihrer immer fröhlichen Deutschlehrerin Marta Llorente lernten wir schon im März bei deren Besuch in Uetersen kennen. Gemeinsam gestalteten wir in dieser Woche Exkursionen nach Berlin, Hamburg und in die Gedenkstätte des ehemaligen Lagers Neuengamme.
Bei unserem Aufenthalt in Spanien erwartete uns neben herzlicher Aufnahme durch unsere Gastfamilien ein intensives kulturelles Programm. So lernten wir die beiden meistbesuchten spanischen Museen an einem Tag kennen: Den Prado und das offizielle Museum von Real Madrid im Bernabéu-Stadion. Auch den alten in perfekter Symmetrie angelegten Königspalast aus dem 17. Jahrhundert – El Escorial - und die Innenstadt Madrids mit ihren vielfältigen historischen Stadtteilen erkundeten wir mit großen Interesse. Dabei brachte uns Herr Grimm mit seinen Erklärungen und Anekdoten seine Lieblingsstadt näher. Ein Ausflug nach Toledo, der ehemaligen Hauptstadt Spaniens, mit seiner unfassbar großen Kathedrale ergänzte unsere kulturellen Eindrücke. Aber auch Kulinarisches beeindruckte uns jeden Tag aufs Neue: Die vielen frischen saftig-süßen Früchte und vor allem die spanischen Tapas, bei der neben Serrano-Schinken und Manchego-Käse wirklich jeder etwas fand, was schmeckte. Da die Spanier fast nur Wasser ohne Kohlensäure trinken, war hier etwas Anpassungsfähigkeit gefragt, zumal das Trinkwasser aus dem Wasserhahn deutlich stärker gechlort ist als in der Elbmarsch.
Neben dem Ausflugsprogramm hatten wir abends und am Wochenende Freizeit, in der wir uns regelmäßig verabredeten. Durch unsere multilinguale Kommunikation auf Englisch, Spanisch und Deutsch haben wir alle gegenseitig unsere Sprachkenntnisse verbessert. Dabei haben wir auch neue Tiere, wie das „Aish-hon-shien“ (in Reinschrift: Eichhörnchen) entdecken dürfen.
In einer viel zu kurzen Woche sind bei unserem Austausch so herzliche Freundschaften entstanden, dass wir ernsthaft überlegten, unsere Partner in unseren Koffern mitzunehmen. Einige hätten wahrscheinlich sogar hineingepasst. Aber die Flughafensecurity hätte uns wohl auch einen Strich durch die Rechnung gemacht, also flogen nach tränenreichem Abschied am Flughafen um fünf Uhr morgens genau die dreizehn Schüler mit Herrn Grimm zurück, die eine Woche vorher in Madrid ankamen.
Die Erfahrungen und Eindrücke dieses Madridaustauschs werden uns allen lange in Erinnerung bleiben. Ein riesen Dank gebührt dem Verein der Freunde, der uns großzügig bei unserem Uetersener Besuchsprogramm unterstützt hat! ¡Viva!
Raphael V.; E.d