Wo die Schweiz Französisch spricht

Für eine Woche in einer anderen Familie leben, eine andere Sprache sprechen und andere Kulturen kennenlernen hieß es für unsere Gruppe aus 15 Schülern des Q1-Jahrgangs und zwei Lehrerinnen. Mit Frau Herbig und Frau Gahr sind wir im Januar 2018 in das französischsprachige Genf in der Schweiz geflogen. Schon während des Fluges waren wir alle sehr aufgeregt und haben eifrig Vokabeln gelernt, da wir ein wenig Angst vor Verständigungsproblemen hatten. Diese Angst war jedoch, wie sich später herausstellte, völlig unbegründet.

 

Nachdem wir am Genfer Flughafen angekommen waren, sind wir erst einmal mit einem modernen, elektrisch betriebenen Linienbus zum Collège Rousseau gefahren. Die Schule sah von außen sehr grau aus. Drinnen wurden wir jedoch freundlich von unseren Austauschschülern und ihren Lehren empfangen. Der Unterricht unterschied sich in den meisten Stunden sehr stark von dem des Ludwig-Meyn-Gymnasiums. Anstelle von Gruppenarbeiten und Unterrichtsgesprächen hat jeder Schüler individuelle Aufgaben gemacht.

Unsere Austauschfamilien haben uns sehr herzlich aufgenommen. Wir konnten uns gut mit unseren Austauschpartnern verständigen und fühlten uns, als wären wir ein Teil ihrer Familie. Wir haben viele neue französische Wörter und Redewendungen gelernt und wurden sogar für unser gutes Französisch gelobt. Da Wohnen in Genf sehr teuer ist, leben die meisten Familien in Wohnungen, was jedoch keinesfalls schlimm ist. So saßen wir abends zum Beispiel gemütlich mit der Familie beisammen und haben typisch schweizerisch gegessen.

 

Wir haben viele Ausflüge gemacht. Unter anderem haben wir das Uhrenmuseum mit Uhren des Herstellers „Patek Philippe“ besichtigt. Bei so vielen wertvollen Uhren kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Des Weiteren hatten wir die Möglichkeit, das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum zu besuchen. An einem Abend waren wir im Theater und haben das beeindruckende Stück „Cold Blood“ angesehen. Außerdem konnten wir in einer Schokoladenfabrik viel über die Herstellung von Schokolade erfahren und durften diese selbstverständlich probieren.

 

Ein Highlight für uns Uetersener war sicherlich die Schneewanderung. An einem Tag sind wir mit dem Zug in die Berge gefahren. Auf dem Gipfel wurden wir sofort von Schneefall begrüßt. Im hohen Schnee sind wir zu einer Hütte gewandert und haben uns bei Käsefondue und Tee aufgewärmt. Nach einigen Gruppenfotos ging es dann bei Sonnenschein zurück. Bei so viel Schnee auf einmal konnte wir uns nicht zurückhalten und haben die eine oder andere Schneeballschlacht gemacht.

 

Am Wochenende hat jeder etwas mit seiner Gastfamilie unternommen. Während einige trotz der hohen Preise shoppen waren, hatten andere beim Skifahren oder Spazierengehen um den Genfer See Spaß.

Insgesamt hat uns allen die Fahrt sehr gut gefallen. Wir haben viel gelernt und gelacht und vermissen die entspannte Lebenseinstellung der Schweizer. Die Genfer Schüler besuchen uns nach den Osterferien, und wir hoffen, dass sie eine genauso schöne Zeit bei uns haben werden.

 

 

J. Behrendt, Q1