An insgesamt vier SETs beschäftigten wir uns im Jubiläumsjahr mit der Zukunft des Lernens und Unterrichtens am LMG. Wie müssen wir Schule und Unterricht weiterentwickeln, damit Schülerinnen und Schüler an einer zukünftigen Welt und Gesellschaft teilhaben und sie verantwortlich mitgestalten können, lautete die Frage, die an drei SETs in verschiedenen Arbeitsgruppen sehr unterschiedliche Ideen und Konzeptskizzen entstehen ließ. Wir sind dabei, einige dieser Konzepte so weiter zu planen, dass sie der Schulkonferenz vorgestellt und nach Annahme in die schulische Praxis eingeführt werden können.
An das Thema KI & Schule hatten wir uns zunächst noch nicht herangewagt, das taten wir Ende Oktober 2023 an dem zusätzlichen, durch das Ministerium allen Schulen des Landes ermöglichten SET (Schulentwicklungstag). Schülerinnen und Schülern zufolge werde ChatGPT nicht allzu oft für Hausaufgaben oder schulische Arbeiten eingesetzt. Die Lehrkräfte sind zunächst skeptisch und nicht ganz überzeugt, was von dem neuen Medium zu halten ist. Und was die Zukunft bringt, das weiß keiner so genau. Gewiss ist nur: Künstliche Intelligenz bleibt. Die Systeme werden sich weiterentwickeln und sie werden ihren Weg in die Schulen finden bzw. haben ihn bereits gefunden.
Überzeugend war das mit viel Lob bedachte Impulsreferat von zwei Schülern der Oberstufe über ChatGPT und wie Schülerinnen und Schüler dies nutzen bei uns an der Schule. Spannend war, aus der Sicht einer Lehrkraft, dass der Chat Bot unter anderem zurzeit bereits dafür genutzt wird, herauszufinden, wie eine bestimmte Hausaufgabe zu verstehen ist und gar nicht für die Lösung selbst. „Wir wollen schließlich etwas lernen und auf die Prüfungen gut vorbereitet sein“, lautete sinngemäß die Erklärung der Schüler dafür, dass sie die Anfertigung ihrer Hausaufgaben nicht vollständig ChatGPT überließen.
Sehr positiv aufgenommen wurden auch die beiden weiteren Vorträge zweier Wissenschaftler der CAU (Universität Kiel), die den Einfluss von KI auf das Lernen und den Unterricht in differenzierter und praxisrelevanter Weise beleuchteten – hier gewann die Zuhörerschaft einen guten Einblick in Möglichkeiten, wie die Nutzung von KI im schulischen Kontext sinnvoll und bereichernd erfolgen kann.
Demnach wird sich Unterricht und die Bewertung von Schülerleistungen stärker auf den Prozess – statt auf das Ergebnis bzw. Produkt – fokussieren, was zum Beispiel durch die Einforderung, das eigene Vorgehen und die genutzten Quellen zu reflektieren, erreicht werden kann. In diesem Zuge wurde deutlich, dass beim Umgang mit KI bestimmte Kompetenzen besonders bedeutend sind: die Reflexions-, Problemlösungs- und Evaluationskompetenzen.
Dieser sowie der erste SET des Jubiläumsjahrs waren sehr positive Beispiele dafür, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Elternschaft an aktuellen
Problemfragen zu arbeiten. Diese bereichernde Erfahrung der Zusammenarbeit innerhalb der Schulgemeinschaft wollen wir bei passenden Themen gerne wiederholen.
Eure Claudia Sticher und Elisabeth Pitz (Koordinatorinnen für
Schulentwicklung)