Als erstes würde ich mich gerne vorstellen. Mein Name ist Julina. Ich gehe in die 10. Klasse des LMG und habe im März diesen Jahres einen Schüleraustausch in die französischsprachige Schweiz gemacht. Für diesen Austausch bin ich nach Zürich geflogen und wurde dort ganz herzlich von meiner Gastfamilie empfangen. Meine Austauschschülerin Charline kannte ich schon, da sie im Jahr zuvor schon bei mir in Deutschland zu Besuch war. Den Rest der Familie kannte ich jedoch noch nicht. Nach nur ca. zwei Tagen war es jedoch schon so, als ob ich dort schon für einen viel längeren Zeitraum lebte. In meiner Zeit dort habe ich meine zweite Familie gefunden und möchte meine Erfahrungen dort nicht mehr missen.
Wir haben viele tolle Dinge gemeinsam gemacht, wie z. B. die Besichtigung des Schlosses von Neuchâtel, das gemeinsame Golf spielen bei Wind und Wetter, das gemeinsame Backen und mein persönliches Highlight: das Skifahren in den Schweizer Alpen.
Hier in Deutschland war ich bis dato nur zwei Mal Ski gefahren und war unter all den Skiprofis dort eine richtige Anfängerin. Charlines Vater gab zum Glück auch Skiunterricht für kleine Kinder und konnte mir aufgrund dessen gute Tipps geben und mich auf den Pisten gut begleiten. Der Ort, wo wir Ski gefahren sind, hieß „Portes du Soleil“, eine Region an der Grenze zu Frankreich mit Blick auf den Mont Blanc. Dort hatten wir unser eigenes Chalet und haben mein ganzes zweites Wochenende dort verbracht.
Die Schulzeit dort war für mich ganz anders als hier. Im Unterricht musste man sich nicht melden, um eine Frage zu stellen, sondern man fragte einfach. Durch diese Fragen entstanden immer angeregte Diskussionen zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen, was ich sehr schön fand.
Auch die Schulzeiten waren für mich ungewohnt. Ich hatte drei Tage die Woche bis 18:15 Uhr Schule und die anderen beiden nur bis 12:25 Uhr. Das war für mich anfangs noch sehr anstrengend. Mit der Zeit habe ich mich jedoch gut daran gewöhnt und habe es nach kurzer Zeit als meinen normalen Alltag akzeptiert.
Mit meinen Mitschüler*innen kam ich auch schnell zurecht. Sie haben mich alle gut mit einbezogen und haben mir viele, unbekannte Wörter erklärt. Besonders hilfreich war, dass sie immer bei ihrem Sprachtempo Rücksicht auf mich genommen haben.
Wir haben nach der Schule oft noch etwas zusammen unternommen und uns auch einfach mal zum gemeinsamen Kochen verabredet. An meinem letzten Tag haben sie dann eine Abschiedsparty für mich organisiert, wo nochmal alle zu uns nach Hause gekommen sind, wir noch schön zusammen gesessen haben und mich alle total herzlich verabschiedeten. Das war schön! Ich habe in meiner Zeit in der Schweiz nicht nur viele Erfahrungen gesammelt, sondern habe auch viele neue Freunde gefunden, mit denen ich auch heute noch im engen Kontakt stehe.
Ich kann also allen, die Lust auf einen Austausch haben nur raten: Macht es auf jeden Fall! Macht euch keine Gedanken über die Verständigung. Das Verständnis kommt nach einiger Zeit und irgendwann muss man nicht mehr alles in seinem Kopf übersetzen, sondern spricht einfach. Und genau dadurch lernt man meiner Meinung nach eine Sprache am besten.
Wenn jetzt jemand Interesse an so einem Austausch bekommen hat, könnt ihr euch gerne an Frau Herbig wenden, welche auch die Vermittlung für mich und meine Austauschschülerin übernommen hat.
Eure Julina K. (E)