Wir – also das Kunst- und Biologieprofil - sind in der ersten Juniwoche ins bayrische Allgäu nach Schwangau gereist.
Zugegeben, als wir von den Plänen für unsere Profilfahrt erzählt bekamen, waren viele von uns erst einmal skeptisch: Eine Klassenfahrt innerhalb Deutschlands mit einer zweitägigen Wandertour auf einen Berg ohne Netz, ohne fließend Wasser, Dusche oder Toiletten und ohne Strom? Das konnte ja nur schiefgehen… Ein Glück wurde uns schnell das Gegenteil bewiesen.
Am Sonntag ging es morgens um 5:30 Uhr am Bahnhof Altona los, von wo aus wir mit einer neunstündigen Bahnfahrt mit einer Menge Spiel, Speise und Spaß ins schöne Allgäu nach Füssen gelangten. Von dort holte uns dann ein Bus ab und nach einer weiteren kurzen Fahrt kamen wir dann endlich in unserer Herberge nahe des Dörfchens Schwangau und nicht weit entfernt von dem Schloss Neuschwanstein an.
Für viele von uns war dies das erste Mal, dass wir richtige Berge zu Gesicht bekamen. Die wunderschöne Aussicht und die beeindruckende Größe der Berge ließen uns dann auch schnell merken, dass Deutschland nicht gleich Deutschland ist. In Begleitung von Frau Langhoff und Frau Hornhardt lernten wir so in den nächsten Tagen unsere Umgebung, uns und unsere Mitschüler noch einmal viel besser kennen. Wir durchwanderten Bachbetten, erkletterten Bäume, sprangen von einem 4 Meter hohen Gerüst am Drahtseil einen Hang hinab, besichtigten das Schloss, badeten in einem Bergsee und natürlich: bestiegen einen Berg!
Dazu gab es eine Menge vorzubereiten und zu lernen: von der Vor- und Zubereitung, Planung und dem Einkaufen des Essens für knapp 30 Personen über die Organisation innerhalb der Hütte bis hin zur Navigation von unserem Startpunkt in Österreich bis zur Berghütte in 1.740 m Höhe mithilfe von Kompass und Karte (!) trugen wir die volle Verantwortung und mussten dabei zum Glück auch nur selten von unseren hochmotivierten und freundlichen Teamern oder unseren Lehrerinnen unterstützt oder zurechtgewiesen werden. Und obwohl so mancher wohl nachhaltig von dem Plumpsklo auf der Berghütte verstört geblieben ist, lässt sich sagen, dass wir insgesamt eine sehr erfolgreiche und aufregende Wanderung mit wunderschöner Aussicht und noch viel schönerem Sonnenuntergang hatten, bei der jeder von uns eine Menge Neues gelernt hat.
Nach einem weiteren Abend bei Stockbrot, Lagerfeuer und Aussicht auf den Forggensee zurück in der Herberge und unserem letzten Abend, den wir auf dem Schloss Neuschwanstein verbrachten, wurden wir dann schließlich wieder von unserem Bus abgeholt und zurück zum Füssener Bahnhof gebracht, um über Nacht zurück nach Hamburg zu fahren. Dort wurden wir dann sehr kaputt und übermüdet, aber dennoch letztlich sehr überzeugt und zufrieden mit unserer Fahrt, ins Wochenende entlassen.
Eure M .Ballin (E.?)